Online-Buchungsportale in der Hotellerie verdrängen die klassischen Vertriebskanäle (Deutschland, Österreich und Schweiz)

Die Online-Distribution gewinnt für die Hotellerie in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) zunehmend an Bedeutung. Durchschnittlich wurden 2011 im DACH-Gebiet bereits 27% der Buchungen elektronisch in Echtzeit über Online-Buchungsplattformen (OTA), die eigene Website, globale Reservierungssysteme (GDS), Computer Reservierungssysteme (CRS) von Hotelketten und –Kooperationen oder Social Media Plattformen generiert. Traditionelle Buchungskanäle wie Telefon, Brief oder Fax und auch der Verkauf über touristische Partner (Tourismusverbände, Reisebüros) sind rückläufig, wobei die Verluste über diese Kanäle sich in den letzten 10 Jahren auf über 30% belaufen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine gemeinsame Umfrage des Hotelverbandes Deutschland (IHA), der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) und hotelleriesuisse in Zusammenarbeit mit dem Institut für Tourismus der Fachhochschule Westschweiz Wallis in Siders.

Direkte Buchungskanäle (Telefon, Fax, Walk-ins, E-Mail, Formular oder Buchungssystem auf der eigenen Webseite) sind zwar immer noch die mit Abstand wichtigsten Verkaufsschienen der befragten Hotels in Deutschland, Österreich und der Schweiz, ihr prozentualer Anteil am Vertrieb nimmt aber seit Jahren laufend ab. Im Jahr 2011 wurden noch 67% der Buchungen in der Schweiz, 68% in Deutschland und 71% in Österreich über solche direkten Verkaufskanäle generiert.

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Figur 1: Aggregierte Buchungskanäle in Hotellerie des DACH-Gebietes 2011

 

Der Trend zu den online Buchungskanälen ist seit Jahren ungebrochen, während sowohl der klassische Direktvertrieb als auch der Verkauf über touristische Partner (z.B. Reisebüros, Tourismusorganisationen) rückläufig sind. Der Marktanteil der Tourismusorganisationen hat in den letzten Jahren stagniert und schwankt um 3.3% aller Buchungen, wobei die Anteile in der Schweiz zwar mit durchschnittlich 4.9% deutlich höher aber auch hier seit einigen Jahren rückläufig sind (2006 wurden z.B. 6.5% der Verkäufe in der Schweiz über Tourismusorganisationen realisiert). Durchschnittlich wurden 2011 im DACH-Gebiet bereits 27% der Buchungen elektronisch in Echtzeit über Online-Buchungsplattformen (OTA), die eigene Website, globale Reservierungssysteme (GDS), Computer Reservierungssysteme (CRS) von Hotelketten und –Kooperationen oder Social Media Plattformen generiert. Die beschriebene Entwicklung wird in folgender Grafik für die Schweizer Hotellerie exemplarisch aufgezeigt:

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Figur 2: Buchungstrends in Schweizer Hotellerie 2002-2011

 

Gemäß unserer Studie nehmen die Online-Buchungsportale (OTA) mit einem Anteil von 19% (DACH) den größten Anteil bei den elektronischen Buchungen ein, wobei die Anteile in Deutschland (20%) über denen in der Schweiz (16%) und in Österreich (13%) liegen. Rund ein Viertel aller befragten Betriebe generiert sogar über 30% aller Verkäufe über solche Online-Buchungsportale und bei 18% der Hotels liegt der Anteil zwischen 20 und 30%, was die grosse Bedeutung dieser Portale unterstreicht, aber auch die Abhängigkeit vieler Hotels von diesen Players illustriert. Der Anteil der Echtzeitbuchungen auf der eigenen Website der Hotels liegt im DACH-Gebiet bei noch bescheidenen 5.5%.

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Figur 3: Buchungskanäle in Hotellerie des DACH-Gebietes 2011

In Business Hotels haben einerseits traditionelle Buchungskanäle wie Telefon und Brief/Fax andererseits auch Online-Kanäle wie die OTA oder die GDS eine vergleichsweise höhere Bedeutung als bei anderen Betriebstypen. Bei den Ferienhotels sind sowohl die direkten elektronischen Anfragekanäle wie E-Mail und Website Formular als auch die Buchungen über touristische Vertriebspartner (Reisebüros/-veranstalter und Tourismusorganisationen) klar höher als bei anderen Hotelarten.

Zur Studie

Um den Einfluss neuer Vertriebsformen im Zusammenhang mit den Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) auf den Vertrieb in der Hotellerie zu analysieren, wurden in der Schweiz seit 2003 regelmässig Umfragen bei den rund 2300 Mitgliedern von hotelleriesuisse durchgeführt. Die Hotelverbände Deutschland und Österreich messen bereits seit mehreren Jahren in voneinander unabhängigen Befragungen die Marktanteile und Entwicklungen der jeweiligen Vertriebskanäle. Erstmals werden nun mit wissenschaftlicher Unterstützung des Instituts für Tourismus der HES-SO Wallis in Siders einheitliche Daten in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhoben, um die Entwicklungen im Hotelvertrieb in einem länderübergreifenden Gesamtkontext analysieren zu können. Die Untersuchung für das Jahr 2011 wurde zwischen Dezember 2011 und Januar 2012 durchgeführt und es beteiligten sich mehr als 1.400 Hotels in Deutschland, Österreich und der Schweiz daran (Rücklaufrate von rund 10%). Link zum kompletten Studienbericht: www.etourism-monitor.ch/downloads/all

 

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